4 plus 5 Rennertz, Steiner GbR

11.12.2013

Erneut Gestaltungspreis für Ulmer Architekten

Planungsbüro 4plus5 erhält Gradmann-Preis zum zweiten Mal in Folge

Zum zweiten Mal in Folge hat das Ulmer Architektur- und Innenarchitekturbüro 4plus5 den Gestaltungspreis der Erich und Liselotte Gradmann-Stiftung erhalten. Ausgezeichnet wurde die Neugestaltung des Seniorenzentrums Ehmann im Schlossgarten Köngen. Der Preis wird alle zwei Jahre europaweit ausgeschrieben und vergeben.

Das Seniorenzentrum Ehmann im Schlossgarten Köngen für Menschen mit Demenz wurde komplett neu gestaltet. Oberste Prämisse war, aus den vorhandenen baulichen Möglichkeiten ein Raumkonzept zu entwickeln, dass den Bewohnern Wohnqualitäten bietet, den Bedürfnissen und Anforderungen von Menschen mit Demenz gerecht werden und eine optimale Unterstützung zur maximalen Selbständigkeit leistet. Die Planung und Ausführung oblag dem Ulmer Architekturbüro 4plus5. Wichtig war, dass sich die Bewohner gut orientieren können und sich natürlich sehr wohlfühlen, erklärt Gutstav Rennertz vom Planungsbüro 4plus5. Das gelang durch ein qualifiziertes Farb- und Lichtkonzept, das auf die Wahrnehmung der demenzkranken Bewohner ausgerichtet ist. Die Türstöcke zu den Bewohnerzimmern ragen leicht in den Gang hinein und werden somit von den Menschen mit Demenz schnell erkannt.
Der Umbau des Seniorenzentrums ist dem Team von 4plus5 nach Ansicht der Jury hervorragend gelungen. Die für den Umbau gewählten gestalterischen Maßnahmen zeigen eindrucksvoll wie aus einem eintönigen Flur ein reizvoller, räumlich strukturierter Erlebnisraum werden kann, lobt die Jury die Arbeit der Ulmer Planer. Durch die Schrägstellung der Wände, eine lebhafte Farbgestaltung sowie eine subtile Lichtgestaltung ist es gelungen, einen unattraktiven Flur in hohem Maß aufzuwerten, heißt es in der Begründung für den Gradmann-Preis.
Das renommierte Ulmer Büro 4plus5, welches spezialisiert ist auf Um- und Neubauten im Pflegebereich, sieht sich in seiner Arbeit bestätigt. Die gegenwärtige Architektur konzentriert sich zu sehr auf den funktionalen und energetischen Bereich. Das finde ich fragwürdig, da die Sinne des Menschen dabei oft nicht berücksichtigt werden, erläutert Gustav Rennertz. Im Bereich von Pflege und Heilung ist die Raumgestaltung als integrativer Bestandteil von Therapie zu sehen, so Gustav Rennertz und Peter Steiner, deren Büro derzeit den Neubau des großen Centrum für Gesundheit (CfG) in Berlin-Wedding der AOK Nordost plant.
Bereits 2011 war das Planungsbüro für die Innengestaltung des Ulmer Pflegeheims Haus Schillerhöhe für Menschen mit Demenz mit dem Gestaltungspreis ausgezeichnet worden.

Foto (up/honorarfrei): Ausgezeichnet: Peter Steiner und Gustav Rennertz (re.) vom Ulmer Planungsbüro 4plus5.

Anhänge

4plus5_-_gradmannpreis_2013.doc