Verbund der Erzeuger Erneuerbarer Energie (VEEE)

01.03.2010

"Die Solarbranche braucht Planungssicherheit"

Energie-Erzeuger kritisieren geplanten Stopp der Förderung der Solaranlagen auf Freiflächen

Die Regierung will die Förderung von Solaranlagen auf Ackerflächen beenden. Gegen diese Pläne wendet sich Rolf Böhringer, Vorsitzender des Verbund der Erzeuger Erneuerbarer Energie (VEEE) aus Laichingen in einem offenen Brief an Forschungsministerin Dr. Annette Schavan. Derzeit seien allein im Alb-Donau-Kreis Solarprojekte mit einem Investitionsvolumen von 200 Millionen Euro in Planung. Die plötzliche Änderung der Richtlinien gefährdet viele Arbeitsplätze in der Region, warnt Böhringer.

Die neue Energiepolitik der CDU/FDP-Regierung gefährde viele geplante Projekte und damit auch Arbeitsplätze. Das schreibt Rolf Böhringer, Vorsitzender des Verbund der Erzeuger Erneuerbarer Energie (VEEE) mit Sitz in Laichingen in einem Brief an die Ministerin für Forschung und Bildung, Dr. Annette Schavan. Die Politikerin ist auch die CDU-Wahlkreisabgeordnete in der Region. Dass es bei der geplanten Abkehr der Förderung von Solarparks auf Freiflächen nicht um Kleinigkeiten geht, macht Böhringer mit einer Zahl deutlich. Momentan sind allein im Alb-Donau-Kreis Solaranlagen mit einem Investitionsvolumen von 200 Millionen Euro in Planung, so der Geschäftsführer. Setze die Regierung ihr Vorhaben durch, reduzierten sich die Investitionen um zirka 150 Millionen Euro auf nur noch 50 Millionen Euro, rechnet Böhringer der Ministerin vor.
Für die für 200 Millionen Euro derzeit geplanten Solaranlagen würden von den 78 000 Hektar landwirtschaftlich genutzter Fläche im Alb-Donau-Kreis lediglich 250 Hektar benötigt, erläutert der Fachmann. Auf dieser Fläche könnte nach Stand heutiger Technik 100.000.000 KW/h umweltfreundliche Solarenergie pro Jahr erzeugt werden. Dies entspreche der Menge von 25 000 Vier- Personenhaushalten und reiche aus, um die Haushalte einer Stadt wie Ulm zu versorgen.
Es werde nur ein Prozent der Fläche versiegelt und als Nebeneffekt entstehe ein hochwertiges Flora und Fauna-Gebiet, wirbt der Geschäftsführer weiter für Solarparks auf der grünen Wiese.

Die Regierungspläne gefährden den Ausbau erneuerbarer Energie und natürlich Arbeitsplätze, kritisiert Böhringer in seinem Schreiben an Ministerin Schavan. Denn bei vielen Kleinbetrieben, die beim Bau von Trafostationen, Wechselrichterstationen, Aufständerungstechniken, Zaunbau und Leitungen zuarbeiten, fielen wichtige Aufträge weg.
Doch auch Großunternehmen der Solarbranche in der Region wie Centrotherm Photovoltaik und Asys würden die Gesetzesänderung spüren.
Mindestens zwölf Monate nimmt derzeit das Planungsverfahren für geeignete Standorte in Anspruch. Das koste Zeit und Geld. Diese Verfahren wurden nach der Neufassung des EEG 2009 von vielen Unternehmen, Gemeinden und Städten aktiv angegangen und sind derzeit im Planungsstadium. Das wird jetzt abrupt gestoppt. Die Solarbranche braucht aber Planungssicherheit, bemängelt Böhringer das Regierungsvorhaben, wonach die Bezuschussung ab Juli eingestellt werden soll.
Rolf Böhringer fordert daher, dass bereits laufende Projekte, bei denen die Standortflächenuntersuchung bereits in Auftrag geben wurde, unbedingt weiter gefördert werden sollen.

Foto: Rolf Böhringer, Vorsitzender der Energieerzeuger auf der schwäbischen Alb, kritisiert die Regierungspläne in einem Schreiben an Ministerin Annette Schavan.

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