Café - Restaurant im Stadthaus

16.06.2008

Kaffee & Klatsch

Zipfelmützen im Stadthaus

Ob man dem armen Löwenmenschen Schlimmes antut, wenn man ihn bunt bemalt dem gaffenden Volk zum Fraß vorwirft, wird auch im Stadthaus diskutiert. Denn schon die Spatzen wurden seinerzeit subversiv von der Kommandoführerin Alraune Allrad bekämpft. Ralf Milde drehte das Rad nun weiter und provozierte eine arg hoch gehängte Debatte.

Wem dazu nichts mehr einfällt, der kann sich hier kulturell empören. Im Frühjahr sorgte ein Popstar namens Schiller für Freude. Schiller und Pop! Ein Frevel! Dabei deutete der Dichterfürst schon in der Glocke die Nähe von Pop, Milde und Klang an: Denn wo das Strenge mit dem Zarten, wo Starkes sich und Mildes paarten, da gibt es einen guten Klang, drum prüfe, wer sich ewig bindet.
Empören kann man sich auch über eine Installation im Stadthaus, die ab Ende Juli als anarchistischer Beitrag zur Gartenschau den Gartenzwerg auf das Wesentliche reduziert: Auf den roten Zipfel, der aus dem Gras herausschaut. Es wird Leute geben, die hier nach oben schauen, ob krumme Zwergenbeine durch die Decke brechen. Das kann sogar die "Internationale Vereinigung zum Schutz der Gartenzwerge" auf den Plan rufen. Nach ihr ist ein Zwerg 69 Zentimeter groß, hat eine Zipfelmütze, einen Bart und ist natürlich männlich. Womöglich befreit die militantere "Front zur Befreiung der Gartenzwerge" (in Frankreich: "Front de Liberation des Nains de Jardins") die Wichtel und setzt sie im Wald aus. Dabei werden die Zipfel sowieso verkauft. Wie auch die Löwenmenschen. Vorausgesetzt, die Kulturbewahrer von der IG Löwenmensch fangen die Tiermenschen nicht vorher ein, lassen sie im Lonetal frei und stecken Ralf Milde in eine tiefe, dunkle Höhle.
Da freue ich mich doch auf das Konzert von Liza Minelli. Die Diva bringt nämlich alles auf den Punkt.
Life is a cabaret.
Ralf Grimminger

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